• Der Einfluss des Konfuzianismus in Japan

    Der erste Kontakt der japanischen Aristokratie mit den Lehren des Konfuzianismus erfolgte bereits zu Beginn des 5. Jahrhunderts (zur Zeit des Yamato-Reiches) durch den Gelehrten Wani. Durch die Begegnung mit den konfuzianischen Schriften breitete sich zugleich auch, so vermutet man, der Gebrauch der chinesischen Schrift in Japan aus. Im 7. Jahrhundert, als politisches Denken und religiöse Vorstellungen Chinas einen beträchtlichen Einfluss in Japan gewonnen hatte, fand auch der Konfuzianismus seinen Platz im japanischen Denken. Insbesondere in der Struktur der Regierungsbürokratie, im Bildungssystem und in der ersten Verfassung Japans hinterließ er seine frühen Spuren. Vom 12. bis zum 16. Jahrhundert studierte man den Konfuzianismus in zen-buddhistischen Klöstern, und im 17. und…

  • Die Lehren des Konfuzius

    Der Konfuzianismus oder auch “Lehre der Gelehrten” (Rujia) entstand im 6. Jahrhundert vor Christi Geburt, einer spirituellen und intellektuellen Blütezeit zahlreicher Kulturen, und beruht auf den Lehren von Meister Kong (Kong Fu Zi). Konfuzius, wie er im Westen genannt wird, wurde um 551 vor Christi Geburt, zur Zeit der Chou-Dynastie, geboren. Konfuzius, der ein Gelehrter werden wollte, musste, um seinen Lebensunterhalt bestreiten zu können, Verwaltungstätigkeiten annehmen. Als seine Mutter starb – Konfuzius war zu diesem Zeitpunkt 23 Jahre alt – lebte er drei Jahre lang in Askese und befasste sich vor allem mit den alten zeremoniellen Riten (Li) und Fragen der Herrschaft. Wieder ins gesellschaftliche Leben zurückgekehrt, erlangte er einiges…

  • Konfuzianismus

    Der Konfuzianismus, “Lehre der Gelehrten” (Rujia), entstand im 6. Jahrhundert vor Christi Geburt und beruht auf den Lehren von Meister Kong (Kong Fu Zi) oder Konfuzius, wie er im Westen genannt wird. Er ist – neben dem Daoismus – eine der beiden großen Geistesströmungen, die ihren Ursprung in China haben.

  • Kulturelle & spirituelle Wurzeln

    Drei große Religionen (Geistesströmungen) entwickelten sich in Ostasien: der Daoismus, der Konfuzianismus und der Shintoismus. Der Daoismus und der Konfuzianismus entstanden ursprünglich in China und breiteten sich später dann auch nach Korea und Japan aus. Der Shintoismus hingegen ist japanischen Ursprungs. Und der Buddhismus, von Indien ausgehend, gelangte auch nach Ostasien, gewann dort große Bedeutung und Verbreitung und vermischte sich auf mannigfaltige Art mit den dort ursprünglichen Traditionen. Alle religiösen Entwicklungen in China, Korea und Japan sind vom Geist schon sehr früh bestehender Urreligionen durchdrungen, insbesondere vom Ahnenkult, demzufolge die Geister der Ahnen eine Zeitlang sehr eng mit den noch lebenden Nachfahren verbunden bleiben. Vor allem dem Urahn und den…

  • Traditionelle Fernöstliche Medizin und Shiatsu – ein historischer Abriss (Eduard Tripp)

    Die chinesischen Wurzeln Die Anfänge der chinesischen Medizin liegen schon in der Altsteinzeit. Archäologische Funde deuten darauf hin, dass es bereits vor etwa 10 000 Jahren Behandlungsformen gab, die als Vorläufer der Akupunktur betrachtet werden können. Für die Ältere Steinzeit fand man Steinnadeln, für die Jüngere Steinzeit Nadeln aus Knochenmaterial, Bambus und später aus verschiedenen Metallen wie Gold, Silber und Eisen als Zeugen der frühen Akupunkturbehandlung. Traditionelle Chinesische Medizin (TCM), so wie sie heute als Gesamtheit zahlreicher diagnostischer, therapeutischer und philosophischer Konzepte verstanden wird, begann dann frühestens in der Xia-Dynastie (2205 – 1766 v. Chr.), spätestens aber in der Shang-Dynastie (1766 – 1122 v. Chr.). Basis des traditionellen Medizinverständnisses war…

  • Die Entwicklung der Chinesischen Medizin auf dem Hintergrund von Geschichte und Kultur. Bezug nehmend auf den medizinsoziologischen Ansatz von Paul U. Unschuld (Eduard Tripp)

    Die klassische Medizingeschichte sieht die Entwicklung der Medizin als Abfolge einer fortschreitenden Entdeckung der objektiv gegebenen Natur. Dieser Sicht widerspricht der Medizinhistoriker und Sinologe Paul Unschuld. Sein an Hand der Entwicklung der chinesischen und europäischen (griechischen) Medizin dargelegter Ansatz geht davon aus, dass der Körper nicht ausreichend Aussagekraft besitzt, um das medizinische Denken und Handeln hinreichend zu begründen. Medizinisches Wissen war und ist immer nur „Wahrschein“, nicht „Wahrheit“. Die Entstehung und Fortentwicklung neuer medizinischer Ansätze, so Unschuld, ist weniger eine Folge des wissenschaftlichen oder therapeutischen Fortschritts, sondern vorrangig der sich jeweils wandelnden soziokulturellen und politischen Verhältnisse. Medizinische Theorien jeder Epoche und Region erhalten ihre Überzeugungskraft in einem mehr oder weniger…