• Probiotische Lebensmittel

    Probiotische Lebensmittel, allen voran Joghurts wie LC1 und Actimel, werden in der Werbung als gesundheitsfördernd gepriesen, und mittlerweile ist schon ein großer Teil der verkauften Joghurts „probiotisch“. Den Joghurts, die besondere Bakterien beinhalten, wird nachgesagt, dass sie das Immunsystem stimulieren und Dickdarmkrebs verhindern. Tatsächlich aber ist ihre Wirkung bislang wissenschaftlich noch wenig untermauert, weshalb die Deutsche Gesellschaft für Ernährung keine Empfehlung zum Verzehr von probiotischen Produkten abgibt.[1]Lebensmittel mit Zusatzfunktionen (wie z.B. probiotische Produkte) werden als „funktionale Lebensmittel“ (functional food) bezeichnet. Auch herkömmliche, nicht wärmebehandelte Joghurts und … weiterlesen Es fehlen ausreichend kontrollierte Studien an Menschen und letztlich bislang der Beweis, dass probiotische Produkte besser sind als herkömmliche. Es fehlt zudem die (kontrollierte)…

  • Der Ursprung der modernen Küche

    Bis etwa zum Jahre 1650 ernährte sich die Oberschicht der islamischen und christlichen Welt von Delhi bis London annähernd gleich: Es gab dicke Pürees mit reichlich Soßen, gekochtes Gemüse und warmen Wein, und alle Hauptgerichte enthielten Zucker. Beispiele für eine solche Mahlzeit sind der Blancmanger (ein dicker Brei aus Reis, Hühnerfleisch und Mandelmilch, der mit viel Zucker bestreut und gebratenem Schweinespeck garniert wird), Spanferkel mit Kamelinsoße (Saft von sauren, unreifen Trauben, mit Brotkrumen, zerkleinerten Rosinen und zerstoßenen Mandeln angedickt und mit Milch und Nelken gewürzt), in Fleischbrühe gekochte Saubohnen mit gehackter Minze oder Quittenpaste (Naschwerk aus Quitten, Zucker und Honig).[1]Blancmanger: Nimm gekochte Hühnerbrust, lege sie auf den Tisch und hacke sie so…

  • Ernährung und Krebs aus der Sicht der westlichen Wissenschaft

    Für 35 Prozent aller Krebserkrankungen werden heute Ernährung und Ernährungsgewohnheiten verantwortlich gemacht. Diese Einschätzung erfolgte erstmalig 1981 von den britischen Epidemiologen Sir Richard Peto und Sir Richard Doll (Universität Oxford). Derzeit läuft nun schon seit einigen Jahren in Europa eine große Studie zur Erforschung dieser Zusammenhänge (“European Prospective Investigation into Cancer and Nutrition”, EPIC), an der zehn europäische Staaten mit mehr als 52.000 Teilnehmern beteiligt sind. Die erste Zwischenauswertung 2003 brachte teils erwartete, teils unerwartete Ergebnisse:[1]Da amerikanische Studien aus vielfältigen Gründen (z.B. andere Ernährungsgewohnheiten und andere Nahrungsmittelzusammensetzungen) schwierig auf europäische Verhältnisse zu übertragen sind, … weiterlesen Obst und Gemüse besitzen einen vor Krebs schützenden Effekt.Der tägliche Verzehr von etwa 500 Gramm…

  • Glutamat. Harmlos oder Gefahr?

    Glutamat wird zwar nach wie vor als Geschmacksverstärker bezeichnet, doch hat die moderne Wissenschaft herausgefunden, dass Glutamat einen eigenen Geschmack hat. Umami (“köstlich” oder “schmackhaft”) wird das pikante, würzige und bouillonartige Aroma in Japan genannt – und dieser Begriff hat sich mittlerweile in der westlichen Wissenschaft etabliert.[1]Die Forschung hat gezeigt, dass es fünf Geschmäcker gibt, die die Geschmackswahrnehmung physiologisch kennzeichnet: süß, scharf, bitter, sauer und umami. Umami als Geschmack zeigt proteinhaltige … weiterlesen Glutamat ist das Salz der Aminosäure Glutaminsäure und wird als Natriumglutamat – ein weißes Pulver – beispielsweise pikanten Fertig- und Tiefkühlgerichten, Packerlsuppen und Gewürzmischungen zugesetzt. In asiatischen Ländern steht es vielfach sogar als Würzmittel auf dem Tisch. In…

  • Nahrungsmitteltransporte mit dem Flugzeug

    Schätzungen zufolge beträgt der Anteil der Luftfracht an der Transportleistung (befördertes Gewicht mal der Wegstrecke, Einheit Tonnenkilometer) in Deutschland etwa 0,2 Prozent. Auf diese entfallen jedoch 10 Prozent aller durch Lebensmitteltransporte ausgestoßenen CO2-Äquivalente. Um herauszufinden, welche Ware per Flugzeug in die Regale kommt, wurde von den der Verbraucherzentralen in Deutschland eine Untersuchung initiiert und vom Institut für alternative und nachhaltige Ernährung in Gießen durchgeführt („Flugimporte von Lebensmitteln und Blumen nach Deutschland. Eine Untersuchung im Auftrag der Verbraucherzentralen“, http://www.verbraucherzentrale-hessen.de/download/flugimporte_lm_blumen.pdf). Grundlage der Studie waren die amtlichen Außenhandelsstatistiken Deutschlands und der Europäischen Union. Diese Daten sind allerdings lücken- und fehlerhaft, da im Intrahandel, dem Warenverkehr zwischen den Mitgliedsstaaten der Union, diese Angaben freiwillig…

  • Bio-Produkte und der Einfluss der Handelsmarken

    Unter dem Titel “Handelsmarken haben Bio fest im Griff” berichtet Der Standard am 5. September 2011, dass der Markt in Österreich von drei Handelmarken dominiert wird und die Biobranche ohne starke selbständige Vermarkter unter dem wachsenden Preiskampf leiden. Der Konsum biologischer Lebensmittel ist in den vergangenen drei Jahren um zehn Prozent gestiegen. Bio stellt laut den Marktforschern Keyquest und Gfk mittlerweile einen Anteil von 6,6 Prozent bei Gemüse und Obst, Milchprodukten, Eiern, Fleisch wie Fertiggerichten. Neun von zehn Österreichern geben an, regelmäßig zu Bio zu greifen. Der Biomarkt ist im Lauf der Jahre längst global lgeworden. Die starke Nachfrage unabhängig von der Erntesaison treibt die Importe an. So werden Obst…

  • Übergewicht durch Schlafmangel

    Die Dauer des Schlafs, so haben Wissenschaftler herausgefunden, beeinflusst das Risiko zu Übergewicht. Je weniger geschlafen wird, so die gefundenen Zusammenhänge, desto größer das Risiko. Erwachsene, die ihren Schlaf auf fünf und weniger Stunden beschränken, sind dabei um 50 Prozent mehr gefährdet, Fett anzusetzen als diejenigen, die sieben bis neun Stunden pro Nacht schlafen. Und mit sechs Stunden Schlaf hat man immer noch ein um 23 Prozent erhöhtes Risiko, übergewichtig zu werden. Ähnliches gilt auch für fünf- bis zehnjährige Kinder. Wenn sie täglich weniger als zehn Stunden schlafen, haben sie eine 3,5fach erhöhte Wahrscheinlichkeit für Übergewicht im Vergleich zu ihren MitschülerInnen, die mindestens zwölf Stunden schlafen Neben anderen Risiko- und…

  • Schlaf und Gewichtskontrolle

    Chronisches Schlafdefizit und Schlafstörungen sind ein häufiges Phänomen unseres modernen Lebens. Man geht davon aus, dass sich die Schlaflänge seit 1910 von durchschnittlich neun auf sieben Stunden verkürzt hat und der menschliche Organismus sieben bis acht Stunden Schlaf pro Nacht benötigt, um ein normales Funktionieren während des Tages zu ermöglichen. 1999 konnte K. Spiegel den Zusammenhang zwischen chronischem Schlafmangel und Veränderungen im Stoffwechsel aufzeigen. Die Ergebnisse der Studie unterstützen die Annahme, dass die Glukose/Insuli-Regulation und die Kontrolle des Hungers durch chronischen Schlafmangel gestört werden können. In einer 2004 veröffentlichten, dreizehnjährigen Studie von G. Hasler et al. konnte ein signifikanter Zusammenhang zwischen chronischem Schlafmangel und Gewichtszunahme bei jungen Erwachsenen aufgezeigt werden.…

  • Überbelastung mit Zucker

    Früher einmal aß ein Mensch durchschnittlich fünf Gramm Fruchtzucker am Tag, heute hat sich das auf 20 Gramm pro Tag gesteigert. Ein Drittel aller Menschen verträgt diese hohen Mengen nicht, was als Instinale Fructoseintoleranz (Fructosemalabsorption) bezeichnet wird. Wenn jemand über lange Zeit unter Bauchschmerzen, Blähungen und Durchfall leidet und die behandelnden Ärzte keine Ursache dafür finden können, wird als Ausschlussdiagnose dann oft das “Reizdarmsyndrom” herangezogen. Dabei sind sie oft, so der Ernährungsmediziner Ledochowski, auf Grund von Ernährungsgewohnehtien kannt geworden, nämlich durch ein Übermaß an Fruchtzucker, der in vielen Lebensmitteln enthalten ist. Das Übermaß Zucker in der Nahrung hat einen, wie Ledochowski ausführt, politischen Hintergrund: Als die USA ein Handelsembargo gegen…

  • Übergewicht und Körperwahrnehmung bei Kindern und Jugendlichen

    Mehr als die Hälfte der im Erwachsenenalter auftretenden Zivilisationskrankheiten entsteht infolge von Verhaltensweisen und Lebensstilen, die im Kindes- und Jugendalter ihren Ursprung haben, zu diesem Zeitpunkt aber noch gut beeinflussbar wären. Übergewicht mit all seinen negativen Konsequenzen ist ein wesentlicher Risikofaktor, weshalb der Gesundheitsförderung und Prävention in jungen Jahren für das gesamte spätere Leben größte Bedeutung zukommt. Da Kinder und Jugendliche einen großen Teil ihrer Zeit in der Schule verbringen, spielt dieses Umfeld für den Erwerb von gesundheitsfördernden Verhaltensmustern und Lebenskompetenzen eine große Rolle. Die Schule ist aber auch ein Ort, wo gesundheitliche Gefahrenpotentiale erkannt werden und diesen somit frühzeitig gegengesteuert werden könnte. Körperwahrnehmung und Übergewicht bei Jugendlichen Studien zufolge…